Landschaftspflege im Neubergle

Das Neubergle im Herbst

Sicht auf die Terrassen - Foto: C. Gah
Sicht auf die Terrassen - Foto: C. Gah

Die Wildgehölze Spindelstrauch, Schneeball, Heckenrose, Liguster und Schwarzdorn tragen zahlreiche Früchte-Nahrung für große Säugetiere wie Rehe und Wildschweine, aber auch für Vögel und Kleinsäuger. In den Hecken sind zahlreiche Singvögel wie Schwanzmeisen, Kohlmeisen, Amseln und Rotkehlchen zu sehen. Selten sieht man an den letzten Blüten des Efeus Insekten wie die Efeuseidenbiene, eine Wildbiene. In den Gehölzen ranken die Gewöhnliche Waldrebe und der Hopfen mit deutlich sichtbaren Fruchtständen. Auch Blütenpflanzen wie Johanniskraut, Disteln, Wilder Dost, Klettenkerbel, Wilde Möhre oder Gewöhnliche Goldrute weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Samenstände auf. Auch diese sind Nahrung für die Vögel. Nachdem die Blätter gefallen sind, sind an den Gehölzen die grauen Flechten wieder deutlich sichtbar–diese nutzen im Frühjahr die Schwanzmeisen für den Nestbau. An den Heckenrosen finden sich Pflanzengallen, die dem Nachwuchs der Gemeinen Rosengallwespe als Kinderstube dienen. Die im Frühling und Sommer anzutreffenden Reptilien haben sich bereits in ihre Winterquartiere zurückgezogen, um dort die kalte Zeit zu verbringen. cg

Das Neubergle im Winter

Winterpflege vom „Neubergle“, einem ehemaligen Weinberg:

Das Grundstück hat 7 Terrassen, grenzt oben an Wald und ist durch eine Natursteinmauer unten begrenzt. Rechts und links sind Sträucher, Büsche und Bäume. Jede Terrasse ist durch eine Hecke aus Wildgehölzen von der anderen abgetrennt. Um die Verbuschung und Wiederbewaldung (Sukzession) zu vermeiden, müssen die Hecken regelmäßig geschnitten und ausgelichtet werden. Dies geschieht im Winter bis Ende Februar. Ab Anfang März sind die umfangreichen Pflegemaßnahmen nicht mehr erlaubt, da dann der Schutz von Vögeln, Insekten und Reptilien in Vordergrund steht. Neben bereits vorhandenen alten Apfelbäumen pflanzen wir vereinzelt Wildgehölze wie Elsbeere, wilde Birne oder Eberesche. Diese dienen als Futterbäume für Tiere. 

Damit das steile „Neubergle“ dauerhaft begehbar ist, müssen Stufen angebracht und gepflegt werden. Durch die Kombination von Hecken, Wiesen, Steinmauern und Obstbäumen stellt das „Neubergle“ eine ökologisch wertvolle Fläche dar. Wird diese nicht gepflegt, verliert sie ihren typischen Charakter, der sie für Tiere und Pflanzen wertvoll macht.


Das Neubergle

Das Neubergle im Frühling, C. Gah
Das Neubergle im Frühling, C. Gah

Allgemeines und Arbeiten im Winter

Das „Neubergle“ ist eines der Grundstücke, um das sich die Ortsgruppe NABU Heilbronn und Umgebung kümmert. Es hat sieben Terrassen und ist im oberen Bereich durch den Wald begrenzt, im unteren Bereich durch eine Natursteinmauer. Auf beiden Seiten des Grundstückes wachsen Sträucher, Büsche und Bäume. Die einzelnen Terrassen sind jeweils durch eine Hecke aus Wildgehölzen voneinander abgetrennt. Um die Verbuschung und Wiederbewaldung (Sukzession) zu vermeiden, müssen die Hecken regelmäßig geschnitten und ausgelichtet werden. Dies geschieht im Winter bis Ende Februar. Ab Anfang März sind die umfangreichen Pflegemaßnahmen nicht mehr erlaubt, da dann der Schutz von Vögeln, Insekten und Reptilien im Vordergrund steht.

Neben bereits vorhandenen alten Apfelbäumen pflanzen wir vereinzelt Wildgehölze wie die Elsbeere, die wilde Birne oder die Eberesche. Diese dienen als Futterbäume für Tiere. Damit das steile „Neubergle“ dauerhaft begehbar ist, müssen Stufen angebracht und auch gepflegt werden.

 

Durch die Kombination von Hecken, Wiesen, Steinmauern und Obstbäumen stellt das „Neubergle“ eine ökologisch wertvolle Fläche dar. Wird diese nicht gepflegt, verliert sie ihren typischen Charakter, der sie für Tiere und Pflanzen wertvoll macht. 

Die Haufen aus abgeschnittenen Ästen und Zweigen haben einen großen Nutzen für die Tierwelt. Deswegen ist es sehr wichtig, dass sie nicht vom Grundstück entfernt werden. Amphibien, Insekten wie Käfer oder Schmetterlinge und Kleinsäuger wie Igel finden hier ein Winterquartier. Am Grund des Totholzhaufens bleibt die Erde lange feucht und bietet einen Lebensraum für Amphibien und Reptilien wie der Blindschleiche. 

C. Gah

Das Neubergle im Frühling

Im Frühling nisten Vögel, gut versteckt, in den Totholzhaufen, den Hecken und den zahlreichen Bäumen. Auf den sonnigen Frühlingswiesen gehen Eidechsen auf die Jagd und Hummeln bauen sich ihre Erdnester. Blühende Sträucher und Bäume und Frühlingsblüher ernähren zahllose Insekten. Die Blüte beginnt mit dem Schwarzdorn, gefolgt von den Apfelbäumen und blühenden Sträuchern wie der roten Heckenkirsche. Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen und Wespen sind aktiv und Vögel bauen ihre Nester. 

C. Gah

Was kann man alles im Frühling im Neubergle beobachten? Schaut selbst:

Das Neubergle im Sommer - Pflege der Terrassen

Schachbrettfalter bei der Paarung, S. Wiggenhauser
Schachbrettfalter bei der Paarung, S. Wiggenhauser

Die Terrassenflächen werden im Somme gemäht, um zu verhindern, dass sich z.B. Schwarzdorn oder Brombeergestrüpp oder die Kanadische Goldrute ausbreiten. 

Im Sommer tummeln sich zahlreiche Insekten auf dem Neubergle. Vor allem Schachbrettfalter und verschiedenste Heuschreckenarten sind dort heimisch. Vögel, wie die Schwanzmeise, bauen kugelförmige Nester in die Schwarzdornhecken und die Zauneidechsen sonnen sich auf den Steinen. 

Sträucher wie Spindelstrauch, Rote Heckenkirsche und Schneeball haben schon reichlich Früchte angesetzt, welche den Tieren im Herbst und Winter als Nahrung dienen. 

 

Durch den häufigen Regen ist auch auf dem Neubergle das Gras stark gewachsen. Mehrere Arbeitseinsätze mit Hand- und Motorsensen waren nötig, um die Flächen zu mähen. Die Hauptmenge des Grases wurde auf der Gründeponie entsorgt. Wer in Zukunft mithelfen will, ist herzlich willkommen und darf sich gerne bei uns melden.

Invasive Art „Kanadische Goldrute“

Kanadische Goldrute, S. Wiggenhauser
Kanadische Goldrute, S. Wiggenhauser

Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ist ein Neophyt (= eine Pflanze, die sich in Gebieten ansiedelt, in denen sie zuvor nicht heimisch war). Sie verbreitet sich über ausdauernde, unterirdische Ausläufer. Zusätzlich erfolgt die Verbreitung vor allem durch Flugsamen.

Durch dieses intensive Wachstum unterdrückt die Kanadische Goldrute die natürliche Vegetation und die biologische Vielfalt und wird daher als „invasiv“ bezeichnet. Daher ist es unser Ziel, die Ausbreitung dieser invasiven Art stark einzuschränken, um die natürlich auf dem „Neubergle“ vorkommende biologische Vielfalt zu erhalten.

Das Ausreißen von Jungpflanzen, das jährliche Mähen und das Verhindern des Aussamens von vereinzelt auftretenden Pflanzen haben sich zur Kontrolle der Ausbreitung bewährt. 

Was kann man alles im Sommer im Neubergle beobachten? Schaut selbst:


Arbeitseinsatz Neubergle Untergruppenbach

Neubergle Untergruppenbach  Foto: NABU/ Volker Koehler
Neubergle Untergruppenbach Foto: NABU/ Volker Koehler

Pflegeaktion 2022 im „Neubergle“

Am Samstag, den 22. Januar 2022, machten sich neun Helferinnen und Helfer, ausgestattet mit Ast-und Heckenscheren, Motorsäge und anderem nützlichen Equipment, auf zur Landschaftspflege nach  Untergruppenbach. Eines unserer eigenen Grundstücke, ein ehemaliger Weinberg, musste freigeschnitten werden.

Ein aufgelassener Weinberg verwildert sehr schnell: durch natürliche Sukzession machen sich schnell Pioniergehölze breit. Dazu gehören z. B. die Brombeere, der Hartriegel, der Schwarzdorn und hier auch die kanadische Goldrute. Der sonnige Terrassenhang bietet beste Voraussetzungen für einen Magerrasen, der einen besonders artenreichen Biotoptyp darstellt. Viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden hier einen idealen Rückzugsort. Der Hang mit seinem Magerrasen gilt als gefährdeter Lebensraum, seine Erhaltung ist daher ein wichtiges Anliegen für uns.

Nach dem mehr als vierstündigen gemeinsamen Einsatz konnte sich das Ergebnis sehen lassen und das "Picknick auf Rädern" entschädigte die engagierten, nun müden Arbeitenden.

Rückschnitt von Gehölzen an den unteren Heckenreihen.  Foto: NABU/ Volker Koehler
Rückschnitt von Gehölzen an den unteren Heckenreihen. Foto: NABU/ Volker Koehler

 

 

 

 

 

Blindschleichen –

Typische Bewohner sonniger Hänge

 

 

 

 

Foto:NABU