Mitgliederausflug 2024

Ungeheuerklamm und Wagbachniederung

Gruppenfoto, NABU Heilbronn und Umgebung
Gruppenfoto, NABU Heilbronn und Umgebung

Anfang Juni führte der diesjährige Jahresausflug des NABU Heilbronn und Umgebung in den Raum Bruchsal. Zunächst besuchten wir die „Ungeheuerklamm“ und das dazugehörige Naturschutzgebiet Talklinge, das neben den Hangwäldern auch Streuobstwiesen umfasst. Der Name „Ungeheuerklamm leitet sich von „ohngangbare Klammen“ ab, wie sie früher genannt wurde. Sie bildet als Gemarkungsgrenze zwischen Bruchsal-Untergrombach und Weingarten auch eine natürliche Grenze, deshalb sprach man früher vom „Grenzgraben“. Die Schlucht ist nach der Eiszeit beim Abschmelzen der Gletscher entstanden. Das abfließende Wasser suchte sich seinen Weg und bildete Erosionsschluchten im weichen Muschelkalk. An manchen Stellen am Weg sieht man steile Lösswände mit Löchern, die auch als Unterschlupf für verschiedene Tierarten dienen können.

Entlang der Streuobstwiesen, S. Wiggenhauser
Entlang der Streuobstwiesen, S. Wiggenhauser

Der Wanderweg im Wald führte uns direkt oberhalb der Schlucht entlang, überquerte sie dann mit einer Holzbrücke und führte auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück. So hatte man durchgehend einen Blick auf die Klamm. Der Waldbewuchs hatte auch den Vorteil, dass es trotz des sehr heißen Tages angenehm kühl blieb. Anschließend führte der Weg entlang der Streuobstwiesen, die gerade in voller Blüte standen, beim Einbiegen sprang ein Reh davon.

Im Gebiet wachsen seltene Orchideen und Farne, auf der kurzen Wanderung sahen wir Aronstäbe und sehr viele Indische Scheinerdbeeren, deren rote Früchte auffällig am Wegesrand leuchteten. Die Art wurde als Zierpflanze nach Deutschland gebracht und scheint dort verwildert zu sein. Die Blätter und die rote Sammelnüsschenfrucht sehen auf den ersten Blick der heimischen Walderbeere ähnlich. Auch Reptilien und Amphibien können im Gebiet beobachtet werden. So zum Beispiel Gelbbauchunken, die an einer kleinen Wasserstelle neben dem Weg zu beobachten waren.

 

Blick auf den See, S. Wiggenhauser
Blick auf den See, S. Wiggenhauser

Nach einer Stärkung in Untergrombach ging es weiter zum Naturschutzgebiet „Wagbachniederung“ bei Waghäusel, das zum Naturraum Oberrheinniederung gehört und eines der bedeutendsten Vogelschutzgebiete in Deutschland ist. Das Schilf-Flachwasser-Biotop entstand aus Klärteichen einer Zuckerfabrik, die bereits 1995 stillgelegt wurden. Heute finden sich dort Schilfflächen, Feuchtwiesen, Seen und Schlammflächen, die Brut- und Rastmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten bieten. Am Ausflugstag konnten über 20 Vogelarten gehört und/oder gesichtet werden. In den Hecken zwitscherten unter anderem Zilpzalp, Nachtigall, Mönchsgasmücke, Neuntöter und Bluthänfling. Im Röhricht ließ sich der Teichrohrsänger hören. Auf der Wasserfläche und im Überflug sahen wir Krickenten, Tafelenten, Schnatterenten, Mittelmeer- und Lachmöwen und viele mehr. Auch der Vogel des Jahres, der Kiebitz, ließ sich am Ufer bei der Nahrungssuche blicken.

Zum Abschluss gab es Kaffee und Kuchen, bei dem wir uns über die Erlebnisse des Tages austauschten. 


Mitgliederausflug 2023

Nationalparkzentrum Ruhestein im Nordschwarzwald

Foto: NABU/S. Wiggenhauser
Foto: NABU/S. Wiggenhauser

Der diesjährige Jahresausflug des NABU Heilbronn hatte den Nordschwarzwald als Ziel. Vor dem Nationalparkzentrum am Ruhestein wurde die Gruppe von Jörg Kuebart, dem ehemaligen Vorsitzenden der Ortsgruppe, mit einem Brezelfrühstück bei strahlendem Sonnenschein empfangen. Anschließend besuchten wir die Dauer-Ausstellung „Ökologie des Waldes“. Bereits die Architektur des Nationalparkzentrums, die an umgefallene Baustämme erinnert, weist daraufhin, dass sich hier alles um den Wald dreht. Mit interaktiven Exponaten, Tag- und Nacht-Simulationen in der Ausstellung, Videos und „Sound-Duschen“ stellt die Ausstellung die vielen Facetten dieses einzigartigen Lebensraums dar, der sich fortwährend verändert. So erfuhren wir vom Leben einer umgefallenen Tanne, die lange vor uns keimte und nun als Totholz weiterhin Lebensraum für viele Kleinstlebewesen ist. Auch was unter der Erde passiert und wie Pflanzen miteinander kommunizieren wurde anschaulich präsentiert. Nach all den Eindrücken und dem Austausch in der Gruppe über die Ausstellung konnte man sich im Raum der Stille am Ende vor dem Panoramafenster in den Anblick des Waldes vertiefen und zur Ruhe kommen oder draußen auf dem „Skywalk“ und der Aussichtsplattform den Blick über die Baumkronen schweifen lassen. 

Auf dem Weg zum Ruhestein - Foto: NABU/S. Wiggenhauser
Auf dem Weg zum Ruhestein - Foto: NABU/S. Wiggenhauser

Nach einem Mittagessen bei guter Gesellschaft und anregenden Gesprächen in der „Ruhesteinschänke“ teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil unternahm eine kleine Wanderung zur Darmstädter Hütte, der andere Teil wanderte auf einer etwas größeren Runde durch den über 100 Jahre alten Bannwald Ruhestein hinunter zum Wildsee. Auf dieser Tour informierte Jörg Kuebart über die Besonderheiten des Bannwaldes, auch im Umgang mit dem Borkenkäfer. Vorbei an pink blühendem Fingerhut und geflecktem Knabenkraut wanderten wir bis zum Wildsee und hoch auf den Ruhesteinfelsen, sogar eine Kreuzotter wurde gesichtet. Der Wildsee ist ein Karsee, der in der Würmeiszeit entstanden ist. Er wird nach und nach verlanden und sich zu einem Hochmoor entwickeln. Doch das wird noch lange dauern. Der Wald um den See herum wurde bereits 1911 als erster Bannwald in Baden-Württemberg bestimmt. Seither wurde die Fläche des Bannwaldes immer wieder erweitert. Ein Bannwald wird vom Menschen nicht für die Holzwirtschaft genutzt, das bedeutet, das keine Bäume gefällt werden dürfen. 

Blick auf den Wildsee - Foto: NABU/S. Wiggenhauser
Blick auf den Wildsee - Foto: NABU/S. Wiggenhauser

Viele Menschen kennen den Wald nur als Wirtschaftswald, der vom Menschen geformt wird, der Bannwald ist dadurch ein besonderes Erlebnis. Auch sehr alte Bäume sind dort zu finden, ebenso wie abgestorbene Bäume, die als Totholz liegen bleiben und sich langsam zersetzen. Die frühere Holznutzung ist im Bannwald noch lange zu sehen, zum Beispiel in der Zusammensetzung der Arten. Dabei wurde vom Menschen die Fichte bevorzugt aufgeforstet, wohingegen Laubbäume eher seltener zu finden. Der Borkenkäfer, der im Bannwald nicht bekämpft wird, kann dabei helfen, die Struktur des Waldes zu verändern und ihn zu verjüngen. Geschwächte Fichten, die von ihm befallen werden, lassen Lichtungen im Wald zurück, auf denen sich andere Baumarten entwickeln können. Stürme wie der „Lothar“ im Jahr 1997 sorgten durch die vielen umgestürzten Bäume für viel Totholz und somit für optimale Bedingungen zur Vermehrung des Borkenkäfers. Seine Larven entwickeln sich im Totholz. Heut sind etwa 40 % der Bannwaldfläche vom Käfer befallen. Wie sich der Wald in Zukunft entwickelt wird sich noch zeigen.  sw

Gruppenfoto Mitgliederausflug 2023 - Foto: NABU/S. Wiggenhauser
Gruppenfoto Mitgliederausflug 2023 - Foto: NABU/S. Wiggenhauser

Ausflug an den Bodensee 2019

Bei der Führung durch das Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell.

Foto: NABU/Volker Koehler


Amphibienhelferausflug am 25. Juni 2017

Als Dankeschön für den Einsatz der fleißigen Amphibienhelfer haben wir einen Ausflug organisiert.

Nach einem leckeren Mittagessen im Gasthaus am Michaelsberg in Treffentrill, besuchten wir den

Klaus-Kleiber-Pfad in Cleebronn. Zusammen mit den Nabu-Jugendgruppen samt Eltern und Leitung ging es auf einen etwa 2 km langen Rundweg durch Wald und Weinberge. Insgesamt 16 Infotafeln bringen dem Besucher die Welt der Vögel näher. Als Ausklang  genossen wir Kaffee und Getränke samt Kuchen auf einer Streuobstwiese, die von den Eltern gespendet wurden.

 

Beim Picknick                                 Tausendgüldenkraut                                                                               Steinkrebs

Fotos: B.Böhringer-Retter

Anfahrt zum Klaus-Kleiber-Pfad:

74389 Cleebronn, Beim Schützenhaus, Kuhwäldle

Beim Cleebronner Sportplatz in Richtung Fa.Zink Feuerwerk, am Firmengelände direkt weiter Richtung Schützenhaus fahren, dort Parkmöglichkeit.